Durch Generika sparen – jetzt soll es in Österreich möglich sein
In Österreich ist noch Luft nach oben, wenn es um die Verwendung von Generika geht. Der Einsatz dieser wird jedoch durch aktuelle Engpässe erschwert.
Im Bereich der Generika, also in der Nutzung von Nachahmepräparaten, konnte Österreich nun aufholen. Herr Christoph Baumgärtel von der Medizinmarktaufsicht der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, der AGES, sagte allerdings: „ Wir lassen da 150 bis 250 Millionen Euro liegen“.
Das Problem liegt unter anderem jedoch bei den Produzenten der einzelnen Mittel, welche aktuell mit Lieferengpässen zu kämpfen haben, sodass hier immer wieder kritische Situationen auftreten und eventuelle Medikamente nicht vor Ort sind.
Prozentual liegt Österreich bei Generika hinten
Laut Claudia Gnant von der Generika-Produzenten Sandot besteht der Anteil der Generika im Bereich der patentfreien Arzneimittel in Österreich bei 49 Prozent. In anderen Ländern ist der Anteil allerdings wesentlich höher, so zum Beispiel in Deutschland, wo die Prozentzahl bei 80 liegt. Hier müsste allerdings ganz klar bedacht werden, dass die Preise für die Originalprodukte auch wesentlich höher sind, sodass sich der Griff zu den Generikaprodukten auch finanziell deutlich lohnt.
Leider sind auch heute noch viele Patienten ängstlich und sehr verunsichert, was die Verwendung von Generika angeht und auch viele Ärzte verschreiben diese bis heute nicht. Aus diesem Grund ist es wichtig, Informations- und Aufklärungsarbeit zu leisten. Lesen Sie dazu auch: Was sind Generika?
So sagt der Präsident der Österreichischen Ärztekammer Thomas Szekers: „“Man wird das nur mit Freundlichkeit und Wertschätzung erreichen können. Die Kassenärzte sind mittlerweile ja bereits eine Minderheit“. So würden eventuelle Zwangsmaßnahmen natürlich direkt fehlschlagen und wahrscheinlich nur das Gegenteil bewirken, sodass diese also nicht in Frage kommen.
Das Generikum auswählen
Durch eine Kooperation mit den Gebietskrankenkassen, Krankenhäusern sowie den Ärztekammern soll man dieses Ziel in Oberösterreich schon ganz gut erreicht haben. So haben die Krankenhäuser und die Gebietskrankenkassen schon vor zwei Jahren eine Vereinbarung beschlossen, dass die Patienten, welche aus dem Krankenhaus entlassen werden, bei den verschriebenen Medikamenten auch die Freiname von den Präparaten erhalten, solange dies natürlich möglich ist.
So ist es dem Arzt möglich, welcher nun für die Weiterbehandlung der Patienten zuständig ist, auch ein entsprechendes Generika auszuwählen. Der Ressortdirektri für Vertragspartner und Gesundheitsförderung der OÖ Gebietskrankenkasse gibt nun bekannt, dass mittlerweile der Anteil der Generika in Oberösterreich bei guten 62,5 Prozent liegt.
Besonders bei den Medikamenten in den Spitalen ist zu beobachten, dass sich die zunehmende Verwendung von Generika mit den bestehenden Preissenkungen auf die Unsicherheit in der Versorgung auswirkt. Es gibt leider auch hier immer wieder Lieferausfälle. So zum Beispiel beim Vhemotherapeutika Paclitaxel (wikipedia) sowie Gemcitabine (wikipedia).
Auch bei dem Antibiotikum Piperacillin, welches vor allem auf Intensivstationen verwendet wird und somit enorm wichtig ist, gibt es immer wieder Schwierigkeiten bei der Lieferung, so der Leiter der Anstaltsapotheke am LKH Steyr, welcher auch für die Arzneimittelbeschaffung von dem OÖ Spitalträgers GESPAG verantwortlich ist, Herr Gernot Idinger. Natürlich entstehen durch diese Tatsachen immer wieder kritische Situationen, die es eigentlich zu vermeiden gilt.
Bisher keine Lösung gefunden
Von Baumgärtel selbst wurden mittlerweile unterschiedliche Gründe für diese immer wieder auftretenden Probleme genannt: „Wir sehen eine Monopolisierung. Wo es früher sieben Anbieter gab, sind es nur noch zwei. Die Anforderungen an die Herstellungsqualität werden immer höher. Die Lieferausfälle betreffen zumeist Medikamente, deren Herstellung sehr aufwendig ist und die einen sehr niedrigen Preis haben.“
Aufgrund der geringen Gewinnmargen setzen die Hersteller die Produktionsstraßen natürlich auch für andere Arzneimittel ein und auch ein technischer Ausfall kann bei den Herstellern, welche weltweit sehr gering sind, schon mal starke Probleme mit sich bringen und somit zu einer extremen Verknappung führen. Leider gibt es bis heute allerdings noch keine Antwort, wie diese Herausforderung am besten bewältigt werden kann.
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