Pollenwarndienst
Alle Jahre wieder trifft es von Pollenallergie betroffene Menschen mit der gleichen Wucht: Die Nase läuft, die Augen tränen, die Haut juckt – im schlimmsten Fall gleichzeitig und im allerschlimmsten Fall ganzjährig.
Denn anders als seine volkstümliche Bezeichnung vermuten lässt, ist der so genannte Heuschnupfen kein reines Sommer-Phänomen, sondern kann quasi rund um die Uhr auftreten.
Je nachdem, in welchen Monat die Blütezeit der allergieauslösenden Pflanze fällt, leiden die Betroffenen an kalten Dezember- oder Jännertagen genauso stark wie unter der heißen Augustsonne.
Doch warum ist das so? Wie können Pollen-Allergiker sich schützen? Und welche Rolle spielt der Pollenwarndienst in diesem Drama?
Was genau ist ein Heuschnupfen?
Gleichwohl die Symptome eines Heuschnupfens denen einer Erkältung recht ähnlich sind und tatsächlich durch Heu hervorgerufen werden können, handelt es sich bei dem so bezeichneten Phänomen weder um einen echten – also durch Viren ausgelösten – Schnupfen noch hat es zwingend etwas mit Heu – also den trockenen Stängeln verschiedener Grassorten – zu tun. Experten sprechen daher auch lieber von einer „durch Pollen hervorgerufenen allergischen Reaktion des Organismus“.
Der stuft die an sich völlig harmlosen männlichen Erbgutträger einer Pflanze als Gefahr ein und bildet Abwehrstoffe, die bei jedem weiteren Kontakt mit dem vermeintlichen Feind aktiviert werden. Sobald der Körper erneut mit dem Blütenstaub in Berührung kommt, setzt er Botenstoffe frei, die ihm eine Entzündung vortäuschen und ihn zur Gegenwehr animieren.
In Folge dieser hausgemachten Irreführung schwellen die Nasen- und Augenschleimhäute an, sondern vermehrt Sekret ab und erzwingen durch Niesreiz und Tränenfluss ein Herausschleudern bzw. -schwemmen der gedachten Erreger. Mit anderen Worten: Der Organismus schießt mit Kanonen auf Spatzen.
Ursachen noch immer ungeklärt
Was sich nach einer hoffnungslos übertriebenen Maßnahme anhört und vielleicht sogar zum Lachen reizt, ist noch immer nicht abschließend erforscht. Während einige Wissenschaftler der Aerobiologie die hysterische Reaktion des Organismus‘ auf
- veränderte Umweltbedingungen,
- nachlassende Widerstandsfähigkeit,
- die zunehmende Resistenz gegen Antikörper und
- ein zu stark ausgeprägtes Reinlichkeitsbedürfnis
schieben, gehen andere Vertreter der Forschung von psychischen Auslösern wie
- Stress,
- übertriebenem Leistungswillen,
- ständiger Erreichbarkeit und
- der Entfremdung von allem Natürlichen
aus. Für beide Annahmen spricht, dass immer mehr Menschen auch auf Tierhaare, Insektengifte, Medikamente oder sogar Sonnen- bzw. UV-Strahlen allergisch reagieren. Dem entgegen steht die Tatsache, dass die Allergie bei manchen nur saisonal auftritt – also einen klassischen Heuschnupfen darstellt. Die Experten sich wie gesagt nicht einig.
Wie finde ich heraus, ob ich an einer Allergie leide?
Pricken, bluten, provozieren: Am besten testen.
Damit Betroffene bzw. vermutlich Betroffene herausfinden können, ob sie wirklich zu den Betroffenen zählen und durch welche der zahlreich in Frage kommenden Pollen sie ausgelöst wird / worden ist, bieten speziell geschulte Ärzte verschiedene Testverfahren an.
Zum wohl bekanntesten gehört der so genannte Pricktest, bei dem die vermutlich auslösenden Allergene auf den Rücken oder Unterarm geträufelt werden. Zeigt die Haut an der entsprechenden Stelle Rötungen und / oder Schwellungen, gilt die Annahme als bestätigt.
Für eine medikamentöse Behandlung finden Sie Mittel in der Versandapotheke wie DocMorris.at
Letzte Gewissheit bringen Services wie Blutuntersuchungen oder ein ärztlich überwachter Provokationstest, bei dem das verdächtige Allergen in direkten Kontakt mit der Nasenschleimhaut gebracht wird. Das oft unangenehme Ergebnis liefert den Patient_innen Klarheit und gibt ihnen die Möglichkeit, sich bei Pollenwarndiensten über die aktuelle Gefahr durch „ihre“ Allergene zu informieren.
Pollenwarndienste – Fallensteller für einen guten Zweck
Die Erhebung der Daten erfolgt mittels Pollenfallen, in welchen sich jene Menge an Pflanzenteilen verfängt, die Aufschluss über Art und Grad der Belastung gibt. So können Pollenwarndienste wie
- die Informationsstelle der Medizinischen Universität Wien
- die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynymik (ZAMG)
- der Pollenwarndienst der Universität Salzburg
- das Pollen-Monitoring für die Steiermark
für jede Region Österreichs die betreffenden Werte ermitteln und über ihre Homepages oder facebook-Accounts bekannt geben. Da nahezu alle Länder Europas entsprechende Messgeräte besitzen und lokal arbeitende Stationen unterhalten, stehen Pollenflug-News für zahlreiche Gegenden bereit.
Das liefert Personen, die an einer allergisch reagieren, wertvolle Anhaltspunkte für Maßnahmen, die zur Verringerung der Belastung und der damit einhergehenden Reaktionen beitragen.
Hier gibts Wetter nach Maß
Hierzu gehört, den Aufenthalt im Freien auf
- pollenflug-arme Tageszeiten wie den frühen Morgen oder den Abend
- regnerische und / oder kühle Stunden
- allergen-arme Regionen wie das Hochgebirge oder die Meeresküsten
zu beschränken bzw. zu verlagern. Bei der diesbezüglichen Planung helfen die Infos vom jeweils zuständigen Pollenwarnservice weiter, denn neben dem aktuellen Grad der Belastung können Betroffene hier Wettervorhersagen und das Vorkommen bzw. Entwicklungsstadium allergieauslösender Pflanzen abrufen. Services, die auch beruflich reisende Allergiker zu schätzen wissen, da Heuschnupfen nicht nur in den typischen Urlaubsmonaten auftritt – sondern das ganze Jahr Saison hat.
Informationen zur Vor- Haupt- und Nebenblüte
Zudem hängt die Blütezeit nicht nur von der Art der Pflanze, sondern auch von den klimatischen Bedingungen vor Ort und während der vorangegangenen Wochen ab. So können die hauptsächlichen Allergie-Auslöser Hasel und Erle nach milden Wintern schon Ende Jänner / Anfang Februar blühen oder manche Gräser in langen Sommern einen buchstäblich zweiten Frühling erleben.
Selbst innerhalb eines Landes bzw. im Umkreis weniger Kilometer sind regionale Unterschiede spürbar – weswegen der Besuch von Seiten wie
für Allergiker so selbstverständlich zu den Reisevorbereitungen zählen sollte wie das Kofferpacken. Allzu leicht dürfen Betroffene das wiederkehrende Problem nach Angaben der Forschung nämlich nicht nehmen, denn neben ihren unangenehmen Begleitumständen birgt eine Pollen-Allergie auch echte Risiken.
Die Kreuzallergie – eine Art Sippenhaft für Allergene
Zum einen besteht die Gefahr, dass sie sich in die Atemwege verlagert und dort als Asthma manifestiert; zum anderen kann der Organismus auf Basis des Heuschnupfens eine so genannte Kreuzallergie ausbilden.
Dann reagiert er nicht mehr nur auf den als Feind eingestuften Blütenstaub, sondern auch auf deren nahe und ferne Verwandtschaft. Dieses nahezu mafiöse Verhalten kommt vor allem zum Tragen, wenn eine Allergie gegen Birkenpollen, Haselpollen und Erlenpollen oder gegen bestimmte Gras- und Getreidearten besteht. Unter diesen Umständen werden selbst alltägliche Obst- und Gemüsesorten zu gefährlichen Gegnern des Körpers und rufen die gleichen Symptome hervor wie das eigentliche Allergen.
Damit Betroffene nicht ausgerechnet auf Reisen von einer ausbrechenden Kreuzallergie überrascht werden, informiert der Pollenwarndienst auch in dieser Hinsicht über mögliche Gefahren. Neben der Belastung durch die primär allergieauslösende Pflanze finden Betroffene Hinweise auf eventuelle Allergie- bzw. Allergen-Partnerschaften. Diese bestehen zum Beispiel
- zwischen blühendem Beifuß und tropischer Mango,
- zwischen den Pollen des Haselnuss-Strauches und saftigen Pfirsichen,
- zwischen Birkenblüten und roh verzehrtem Sellerie sowie
- zwischen Getreide und dem daraus gewonnenen Mehl.
Achten Sie auch auf den Wetterdienst. Dieser kann hilfreiche Angaben und eine Prognose darüber liefern, an welchen Tagen die Pollenbelastungen besonders stark sind. Im Internet finden Sie auch eine Belastungskarte sowie weitere Informationen zu:
- Schnurbaum, Tanne und Weide
- Pappel, Elbe und Eibe
- Roggen, Edelkastanie und Glaskraut
- Esche, Goldrute und Kiefer
Als Allergiker sollten Sie sich über die wohltuende Wirkung von Zirbenholzmöbel informieren. Mehr Information dazu finden Sie unter Zirbenbett und Zirbenkissen. Ebenso verbessern Zirbenholz Luftbefeuchter nachweislich das Raumklima.
Weiterführende Links zur Polleninformation:
pollenwarndienst.at – Mag. Pramodchandra Harvey
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